Der letzte Kampf by C.S. Lewis

Der letzte Kampf by C.S. Lewis

Autor:C.S. Lewis
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 0100-12-31T23:00:00+00:00


Rischda Tarkhan schleppte den Affen näher ans Feuer. Das Paar wandte sich mit dem Gesicht der Menge zu, und das hieß natürlich, daß sie mit dem Rücken zu Tirian und seinen Freunden standen.

»Nun, Affe«, sagte Rischda Tarkhan leise, »sprich die Worte, die weisere Köpfe dir in den Mund gelegt haben. Und halt deinen Kopf hoch.« Während er noch sprach, gab er dem Affen von hinten mit der Zehenspitze einen kleinen Stoß.

»Laß mich in Ruhe«, murmelte Kniff. Aber er setzte sich gerade und begann mit lauter Stimme:

»Jetzt hört einmal alle zu. Etwas Schreckliches ist geschehen, eine böse Sache, das Schlimmste, was je in Narnia vorkam. Aslan…«

»Taschlan, du Narr«, flüsterte Rischda Tarkhan.

»Taschlan meine ich natürlich«, sagte der Affe, »Taschlan ist darüber sehr verärgert.«

Drückendes Schweigen. Unruhig warteten die Tiere darauf, von neuen Sorgen zu hören. Die kleine Gesellschaft an der hinteren Wand des Stalles hielt den Atem an. Was in aller Welt kam jetzt?

»Ja«, erzählte der Affe, »im gleichen Augenblick, da der Schreckliche selbst unter uns weilt – dort in dem Stall, gerade hinter mir – hat ein böses Wesen ein Verbrechen begangen. Etwas, das sonst keiner wagen würde, auch nicht, wenn der Strenge und Unerbittliche tausend Kilometer weit weg wäre. Ein gewisses Tier hat sich eine Löwenhaut übergestülpt, es wandert in diesen Wäldern umher und täuscht vor, Aslan zu sein.«

Jill fragte sich, ob der Affe verrückt geworden sei. Wollte er vielleicht die ganze Wahrheit sagen? Ein Brüllen des Schreckens und der Wut kam von den Tieren. »Grr!« grollten sie. »Wer ist es denn? Wo ist er? Unsere Zähne sollen ihn zerreißen.«

»Vorige Nacht hat man das Tier gesehen«, kreischte der Affe, »aber es ist weitergezogen. Es ist ein Esel, ein ganz gewöhnlicher, elender Esel. Wenn einer von euch diesen Esel sehen sollte…«

»Grrr!« grollten die Tiere. »Er soll nur kommen. Er täte besser daran, uns aus dem Wege zu gehen.«

Jill sah den König an. Sein Mund stand offen, und sein Gesicht war schreckerfüllt. Da verstand sie die teuflische Arglist der Feinde. Sie mischten ein bißchen Wahrheit unter die Lüge, und damit war die Lüge noch stärker geworden. Warum sollten sie den Tieren jetzt noch sagen, daß ein Esel sich als Löwe verkleidet habe, um sie zu täuschen? Der Affe konnte nun antworten: »Das habe ich doch gerade gesagt.« Lohnte es sich dann noch, ihnen Grauohr in seiner Löwenhaut zu zeigen? Die Tiere würden ihn sofort in tausend Stücke reißen.

»Das hat uns den Wind aus den Segeln genommen«, flüsterte Eustace.

»Der Boden unter unseren Füßen ist weggezogen worden«, sagte Tirian.

»Verwünschte Arglist!« rief Pogge. »Ich könnte schwören, daß diese neue Lüge von Rotschopf stammt.«



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